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Ruhrgebiet: So sieht der angeblich erfolgreiche Strukturwandel aus

Leserbrief zu „Mehrzahl der Büros im Shamrock-Park steht leer“, WAZ Herne am 12.12.2022 „Eine Stadt in der Stadt“ (OB Dudda) sollte im Shamrock-Park auf dem Gelände der ehemaligen RAG-Hauptverwaltung entstehen. Die Fakt AG, die RAG und die Stadtspitze versprachen einen Leuchtturm des erfolgreichen Strukturwandels nach den Bergbauschließungen und der damit verbundenen Arbeitsplatzvernichtung. Nach der Insolvenz der Fakt AG bleibt davon nur ein Scherbenhaufen übrig.

Das Projekt war von vornherein größenwahnsinnig. Die Bergarbeiterzeitung Vortrieb wies bereits im April darauf hin: „Auf den Filetstücken im Innenbereich des Geländes soll ein World Center und Future Tower und ein großes Hilton Hotel entstehen... Wer dafür aber ausgerechnet nach Herne fahren soll, man weiß es nicht. Gut möglich, dass auch dieses Projekt des Strukturwandels als Flop endet.“ Die RAG machte sich einen schlanken Fuß, statt für gleichwertige Ersatzarbeitsplätze zu sorgen. OB Dudda sonnte sich in einem neuen Großprojekt, verzichtete dafür gerne auf Umwelt-, oder Naturschutz. Die Fakt AG baute großartige Luftschlösser, fast ohne Eigenmittel. Auf Grundlage rein spekulativer Hoffnungen wurden Schulden von 287 Million € zu Zinsen von bis zu 24 % aufgetürmt. Die zwischenzeitlichen „Erfolge“ am Shamrock-Park waren geschönt. Ein größerer Teil der Mieter stammt aus dem Dunstkreis der Stadt Herne und des Landes NRW. OB Dudda lässt nur verlauten, das „werfe die Stadt nicht aus der Bahn“. Man kann sich kaum mehr vorstellen, was ihn aus „der Bahn werfen“ und ihm ein Wort der Selbstkritik entlocken könnte. Mit dem angeblich ach so erfolgreichen Strukturwandel ist auch eine Politik als Dienstleister der RAG, der Fakt AG oder anderer Konzerne krachend gescheitert.