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Sibirien: Mehr als 50 Tote bei Grubenunglück

titelte Spiegel.de heute morgen seinen Bericht über ein Grubenunglück im Westen Sibiriens. Bei dem schwersten Grubenunglück in Russland seit Jahren kamen laut russischer Information 52 Bergleute, darunter sechs Rettungskräfte ums Leben. Über Stunden galten mehr als 30 Bergleute als vermisst. In dem Bergwerk hatte sich heute morgen aus zunächst unbekannter Ursache eine Explosion ereignet.

Insgesamt wurden nach Angaben des Zivilschutzes 239 Arbeiter aus dem Schacht „Listwjaschnaja“ im Kusnezker Kohlebecken gerettet. Mehr als 40 von Ihnen seien in Krankenhäusern, teilte der Gouverneur des Gebiets Kemerowo mit. Über Stunden war der Zustand der Bergarbeiter im Schacht unklar. Die Grubeneingänge seien stark mit Rauch gefüllt, hieß es. Die Arbeiter könnten sich nicht selbst retten. Die Sucharbeiten mussten Stunden nach dem Unglück wegen Explosionsgefahr unterbrochen werden. Zudem war der Kontakt zu den Rettungskräften abgebrochen. Der Direktor des Bergwerks, sein Stellvertreter und ein Abteilungsleiter wurden festgenommen. Sie müssten sich wegen Verletzung von Arbeitsvorschriften verantworten, schreibt Spiegel Panorama. Und: “Die Arbeit im Kohlebergbau in Russland gilt als lebensgefährlich. Wegen Verstößen gegen elementare Sicherheitsvorschriften kommt es dort immer wieder zu schweren Unglücken. Oft explodiert etwa Methangas. Das leicht entzündliche Grubengas wird durch die Arbeiten im Bergbau freigesetzt und sammelt sich bei schlechter Belüftung in den Schächten und Strecken unter Tage an. In dem jetzt betroffenen Bergwerk gab es bereits 2004 eine Explosion mit 13 Toten.“ Und weiter:“Für die Rohstoffgroßmacht ist der Kohleabbau neben Öl und Gas eine wichtige Einnahmequelle. Im vergangenen Jahr wurden der offiziellen Statistik zufolge 402,1 Millionen Tonnen gefördert, ein Teil davon geht auch nach Deutschland. Umweltschützer machen vor allem den Bergbau für massive Umweltverschmutzung in Sibirien verantwortlich.“ Das Kampfprogramm der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung führt aus:“Es gibt über 20 Millionen Bergarbeiter weltweit, die die Schätze des Bodens unter harten und gefährlichen Bedingungen fördern und gewinnen, aber ihre Lebensbedingungen sind sehr schlecht...Der Kampf um angemessene Lebensbedingungen muss Hand in Hand gehen mit dem Kampf um den Schutz der Lebensgrundlagen...Kampf der ruinösen schrankenlosen Ausbeutung und unersättlichen Jagd nach Rohstoffreserven durch die kapitalistische Produktionsweise und der Vergeudung und Verschwendung von Rohstoffen durch internationale Bergbau- und Energiekonzerne.! Die internationale Bergarbeiterkoordination hat die Vision einer“weltweit verbundenen Bergarbeiterbewegung, die für sich und ihre Kinder darum kämpft, dass die Schätze des Bodens, des Wassers und der Lüfte denen gehört, die sie durch ihre Arbeit erschließen. Sie sollen eingesetzt werden für ein reiches,würdevolles und gesundes Leben aller Menschen in Einklang mit der Natur – ohne Ausbeutung und Unterdrückung.“ Andreas Tadysiak, Hauptkoordinator der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung drückt unsere Trauer und Empörung über den Tod der Bergleute in Sibirien aus.