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An die Angehörigen, Kollegen und Freunde der 2013 in der Mine Pozo Emilio des Valle getöteten Bergleute, an die Bergleute in Spanien

Solidaritätserklärung Liebe Angehörige, liebe Kollegen, die überparteiliche und kämpferische Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF erklärt ihre volle Solidarität mit eurem Kampf und euren Forderungen nach Gerechtigkeit für! Gemeinsam mit der Internationalen Bergarbeiterkoordination fordern wir die vollständige Aufklärung, Verurteilung der Verantwortlichen und Entschädigungen für die Angehörigen!

Am 28. Oktober 2013 kamen sechs Bergleute bei einem Grubenunglück in der Mine Pozo Emilio del Valle in der Region León im Norden Spaniens durch eine Methanvergiftung ums Leben. Der Sauerstoffgehalt in der Luft sank in Sekundenschnelle auf 1%. Sie waren zwischen 36 und 45 Jahre alt und sehr erfahrene Bergleute. Aber sie hatten keine Chance, sich in Sicherheit zu bringen oder rechtzeitig entsprechende Schutzmasken anzulegen. Weitere Kumpel wurden verletzt. Der Gerichtsprozess gegen den Konzern Hullera Vasco-Leonesa- und die Verantwortlichen für das Unglück hat am 13. Februar 2023 – sage und schreibe 9,5 Jahre später - begonnen. Vor drei Jahren wurde die Verhandlung begonnen, aber dann nach kurzer Zeit wieder ausgesetzt. Die Anklage lautet schwere fahrlässige Tötung. Der Staatsanwalt fordert 3 Jahre und 6 Monate Haft für die 16 Angeklagten und insgesamt 2 Millionen Euro Entschädigung. Familienangehörige und Kumpel begleiten den Prozess. Auf einem Transparent fordern sie Gerechtigkeit für die sechs Kumpel und Entschädigung für die Angehörigen. Vor Gericht in Zeugenaussagen prangerten sie an, dass offensichtlich Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten oder sogar manipuliert wurden, um die Produktion bzw. Arbeiten nicht zu stoppen. In der Werkstatt, in der die sechs Bergleute arbeiten gab es Lüftungsprobleme und in den Tagen zuvor waren die Methangrenzwerte schon mehrfach überschritten. In den Jahren zuvor – unter anderem im Jahr 2009 kam es immer wieder zu Zwischenfällen und die Schlagwettergefahr war bekannt. Mehrere Kumpel und Angehörige berichteten, dass die Bergleute auf die Mängel in der Sicherheit hingewiesen haben, aber nicht gehört wurden. Weltweit wird im Bergbau die Sicherheit und Gesundheit der Bergleute von den Bergbaukonzernen missachtet. Viele Sicherheitsmaßnahmen werden nur auf Grund des Kampfs der Kumpel eingeführt. In der krisenhaften Weltlage des Kapitalismus, werden dem verschärften Konkurrenzkampf um Rohstoffe und Maximalprofite zunehmend Leben und Gesundheit der Bergleute geopfert. Es ist deshalb von großer Bedeutung, dass sich die Angehörigen und Kollegen der sechs Opfer des Unglückes auf der Mine Pozo Emilio del Valle nicht durch die jahrelange Verzögerung durch Justiz und Konzern haben mürbe machen lassen, sondern hartnäckig und mit langem Atem für die Durchsetzung ihrer Forderungen kämpfen. Ihr steht damit nicht allein, auf der ganzen Welt stehen die Bergleute und ihre Familien in diesen Kämpfen, wie bei euch, so in Soma/Türkei, in Peru und auch in Deutschland, China usw.. Wir müssen uns zusammenschließen. Deshalb laden wir euch ganz herzlich ein, zur Teilnahme an der 3.Internationalen Bergarbeiterkonferenz vom 31.8 bis zum 3.9.2023 in Thüringen / Deutschland mit einer Delegation der Bergleute oder der Bergarbeiterfrauen und – Witwen aus der Region um Emilio del Valle teilzunehmen, um dort zusammen mit den Delegierten aus anderen Ländern über den Kampf für die Erhöhung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes Unter Tage zu beraten und entsprechende Beschlüsse zu fassen. Alles nötige könnt ihr auf unserer Homepage www.minersconference.org erfahren oder schreibt einfach an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Grüße der Solidarität und Verbundenheit Christian Link, Sprecher der zentralen Koordinierungsgruppe von Kumpel für AUF