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Türkei: 41 Bergarbeiter In Amasra Getötet

Türkçe olarak Die Türkei wurde von der Nachricht erschüttert, dass bei einem Grubenunglück im Bezirk Amasra in Bartın 41 Arbeiter ums Leben gekommen sind und viele weitere verletzt wurden. In der Amasra-Kohlemine der staatlichen Türkischen Steinkohle (TTK) verloren 41 bei der Explosion am 14. Oktober 2022 gegen 18.15 Uhr ihr Leben, was ein neuerlicher Beweis dafür ist, dass das Leben der in den Minen arbeitenden Menschen keinen hohen Stellenwert hat.

Viele Minister der AKP Regierung und vor allem Erdogan und die Oppositionsparteien ließen nicht lange auf sich warten, um ihr "Bedauern" auszudrücken. Erdogan sprach vor laufenden Kameras vom „Schicksal Gottes". Noch einmal wurde das Massaker an Dutzenden Arbeitern als „Schicksal" erklärt um somit die Verantwortlichen in Schutz zu nehmen. Abscheulich dabei war insbesondere Erdogan's Versuch, das Grubenunglück parteipolitisch auszunutzen und um Propaganda für die Wahlen im nächsten Jahr zu nutzen! Die Massaker in den Minen in der Türkei gehen weiter. Wie wichtig der Gesundheitsschutz und die Sicherheit der Arbeitnehmer in den türkischen Bergwerken sind, zeigt sich an den „Unfällen", die sich jedes Jahr in den Bergwerken ereignen. Da die meisten Minen unter staatlicher Aufsicht stehen oder privatisiert und an regierungsnahe Unternehmen verkauft wurden, ereignen sich diese Unfälle, weil die notwendigen Aufsichts- und Sicherheitsmaßnahmen nicht ausreichend getroffen werden. Das Versäumnis Vorkehrungen zu treffen hat sich in Amasra erneut gezeigt. Bei der Prüfung, die der Rechnungshof 2019 in der Mine in Amasra durchführte, wurde festgestellt, dass der Gasgehalt in den Arbeitsadern hoch und das Risiko einer plötzlichen Gasexplosion sehr hoch ist. Des Weiteren wurde die notwendige Zahl der Arbeiter in einem gefährlichen Ausmaß reduziert und die Störungen nicht beseitigt. Aus anderen Prüfungen des Rechnungshofs geht hervor, dass es im Jahr 2019 190 und im Jahr 2020 164 Arbeitsunfälle in der Mine Amasra gab. Ebenso sind in den letzten Jahren Hunderte von Arbeitern bei Unfällen im Bergbau ums Leben gekommen, weil die Sicherheitsmaßnahmen unzureichend waren. So kamen beispielsweise am 13. Mai 2014 bei einem Brand in einem Bergwerk im Bezirk Soma in Manisa 301 Arbeiter ums Leben. Am 28. Oktober 2014 verloren 38 Arbeiter in einer Braunkohlemine im Bezirk Ermenek in Karaman durch Überschwemmungen ihr Leben. Am 17. November 2016 verloren 16 Arbeiter bei einem Unfall in einer Kupfermine im Bezirk Sirvan in Siirt ihr Leben. Dies sind nur einige Beispiele für „Unfälle" in Bergwerken in der Geschichte der Türkei, bei denen Hunderte von Arbeitern ihr Leben verloren haben. Diejenigen, die Bergleute am Boden mit Füßen treten, können das Leid dieser Menschen lindern! Unmittelbar nach der Explosion in der Mine gab die Regierung eine Erklärung nach der anderen ab und versuchte den „Unfall" zu vertuschen. In seiner Erklärung sagte Erdogan, er werde "die Familien umarmen und in ihrem Leid unterstützen". Anscheinend hat Erdogan vergessen, wie vor seinen Augen sein Personenschützer Yusuf Yerkel, bei Protesten nach dem Grubenunglück in Soma im Jahre 2014, einen Bergarbeiter zu Boden geworfen und mehrmals getreten hat! Genau dieser Personenschützer wurde belohnt und zum Handelsattaché im Generalkonsulat in Frankfurt, mit einem hohen Monatsgehalt, ernannt! Auch die Familien, die ihre Angehörigen bei dem Massaker in der Soma-Mine verloren haben, wissen sehr wohl, dass Erdogan's Lippenbekenntnisse große Lügen sind! Die gesamte Öffentlichkeit verfolgte aufmerksam, wie sie während ihres Marsches nach Ankara für ihre Forderungen, mit Tränengas und Wasserwerfern am Boden geschleift wurden, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie keine Entschädigung für ihre Angehörigen erhalten haben.! Die Minenarbeiter haben nie vergessen und werden nie vergessen, wie Erdogan das Massaker verteidigte, indem er sagte: "Das liegt in der Natur der Sache" in Bezug auf das Soma-Massaker. Wir haben die Massaker an den Arbeitern nicht vergessen, wir werden Sie nicht vergessen lassen! Die Geschichte des faschistischen türkischen Staates ist in vielerlei Hinsicht eine Geschichte von Massakern und Genoziden! Massaker, insbesondere an Arbeitern und Werktätigen, sind ebenfalls Teil dieser Geschichte. Jedes Jahr verlieren Dutzende von Arbeitern in Bergwerken, auf Baustellen, in Fabriken und auf Werften ihr Leben. Forderungen der ArbeitnehmerInnen nach Arbeitssicherheit, Streikrecht und sogar Märsche für den Frieden werden vom faschistischen türkischen Staat mit Gewalt unterdrückt. Das Massaker bei der Friedensdemonstration am 10. Oktober 2015 in Ankara, bei dem 103 ArbeiterInnen durch Bomben getötet wurden, ist eines der jüngeren Beispiele. Wir werden das Massaker in der Mine von Amasra nicht vergessen und es nicht in Vergessenheit geraten lassen! Wir gedenken unserer Kollegen, die bei der Minenexplosion in Amasra ihr Leben verloren haben, und sprechen ihren Familien und Kollegen unser Beileid aus. Wir rufen die Gewerkschaften und die demokratischen Kräfte in Europa auf, gemeinsam für die Rechenschaftspflicht für das Massaker an den Arbeitern in Amasra zu kämpfen. Wir werden das Massaker in der Mine von Amasra nicht vergessen, wir werden es nicht in Vergessenheit geraten lassen!