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Kolumbien: Proteste gegen Entlassungen von 100 Kohlekumpel aus zwei Minen

Ausbruch einer sozialen Krise in Cesar aufgrund massiver Entlassungen in der Prodeco-Gruppe. Hundert Familien aus Cesar und Magdalena, die ihren Lebensunterhalt von den Minen La Jagua und Calenturitas bestreiten, wurden gestern, am 19. Februar, über die einseitige Kündigung ihrer Arbeitsverträge durch die Prodeco-Gruppe informiert. Die massiven Entlassungen sind der erste Teil des Plans des multinationalen Unternehmens, die vom kolumbianischen Staat erhaltene Konzession aufzugeben, mit dem Argument der mangelnden Rentabilität des Kohleabbaus.

Die Gewerkschaften Sintracarbón und Sintramienergética, denen der Großteil der Arbeiter in den Minen angehört, führen seit gestern friedliche Proteste am Eingang der Minen durch und haben durch Videos einen übertriebenen Druck der Nationalpolizei auf ihre verfassungsmäßigen und friedlichen Aktionen angeprangert. Sintracarbón und Sintramienergética halten seit gestern, dem 19. Februar, friedliche Sit-ins und Demonstrationen am Eingang zu den Minen Calenturitas und La Jagua ab. Sintracarbón gab eine Erklärung heraus, in der die nationale Regierung unter Iván Duque Márquez aufgefordert wird, Maßnahmen zu ergreifen und die Bergbauproduktion zu verstaatlichen, mit dem einzigen Ziel, das soziale Gefüge des Bergbaukorridors von Cesar zu schützen. Im Dezember 2020 lehnte die nationale Regierung den Antrag von Prodeco ab, die Minen für 18 Monate zu schließen, und am 4. Februar 2021 reichte das Unternehmen bei der ANM einen Antrag auf Verzicht auf die Bergbautitel ein. Das multinationale Unternehmen ist Konzessionär und Betreiber der Kohletagebaue La Jagua und Calenturitas, der Eisenbahnlinie Fenoco zwischen Cesar und Santa Marta sowie des Seeterminals Puerto Nuevo in Samaria, wo die Kohle verschifft wird. Das Unternehmen beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter, sowohl direkt als auch ausgelagert. Der Schweizer Multi Glencore ist alleiniger Anteilseigner der Prodeco-Gruppe und hält seinerseits einen Anteil von 33 % an der Mine El Cerrejón im Departement La Guajira. Das ist die Mine, in der Sintracarbón Ende 2020 91 Tage lang gestreikt hat, weil das Unternehmen den Tarifvertrag aufkündigen wollte, und gegen die derzeit ein Kampf geführt wird, um eine neue Arbeitsschicht abzubauen, die von den Arbeitern als "Schicht des Todes" bezeichnet wird. Nationales Direktorium Sintracarbón Igor Díaz López Präsident