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Marokko: Tödliches Unglück

Tod zweier Brüder in einem illegalen Bergwerk löst Proteste in Marokko aus.

In Jerada, in der Nähe der Stadt Oujda, im Nordosten Marokkos, starben zwei Brüder, im Alter von 23 und 30 Jahren, bei Tunnelgrabungen in einer geschlossenen Kohlemine. Am vergangenen Freitag versuchten drei junge Leute einen Verbindungstunnel zwischen zwei Belüftungsschächten zu graben, als sie plötzlich von eindringendem Grundwasser überrascht wurden. Nur einer konnte gerettet werden. Die beiden Brüder konnten nur noch Tod geborgen werden.

Der Tod der beiden Brüder löste in Jerada Proteste aus, die seit letztem Freitag anhalten. Der Hintergrund ist, dass in der Region viele Bergletue bis in die 1990 Jahre Arbeit im Bergbau hatten. Das Gebiet ist reich an Erzen und Kohle. Als die Mine 1998 geschlossen wurde, waren viele junge Menschen gezwungen die geschlossene Mine illegal weiter auszubeuten um Einkünfte zu erzielen. Dabei riskieren sie ihre Gesundheit und ihr Leben.

Bei der Beerdigung der verunglückten Brüder waren neben mehreren tausenden Trauergästen aus Furcht vor Protesten und Unruhen auch Sicherheitskräfte vor Ort. Auf Protestversammlungen bringen die Menschen ihre Wut über die wirtschaftliche Situation und die schlechte Zukunftsperspektive gerade der jungen Leute zum Ausdruck. Aber auch über die katastrophalen Lebensbedingungen. Im Rif und im Hohen Atlas sind viele Orte von Schließungen der Bergwerke betroffen.