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Iran: Explosion in der Kohlemine (Zemestan Yurt)

Am Mittwoch dem 3. Mai 2017 explodierte eine Kohlemine (Zemestan Yurt) in Azadshahr im Nord Osten des Irans in der Provinz Golestan. Die Explosion wurde durch eine Lokomotive ausgelöst, mit elektrischen Anschlüsse die unter einer elektrischen Spannung schnell zu einer Explosion führte, die sich durch die ganze Mine zog.
Nach Aussage des iranischen Arbeitsministers seien durch die Gasexplosion in 1500 -2000 Meter Tiefe 35 Bergarbeiter gestorben. 23 Arbeiter, deren Körper geborgen wurden, waren bei dem Versuch ihre ge- fangen Kollegen aus der verschütteten Mine zu retten, selbst ums Leben gekommen. 75 Arbeiter wurden verletzt und 100 Arbeiter wurden in der Mine gefangen bzw. verschüttet.

Am ersten Tag nach der Explosion haben die zuständigen Personen die Arbeiter für die Explosion verantwortlich gemacht. Danach sagten sie, dass nicht alle Bergarbeiter angestellt seien und viele von denen als Honorararbeiter tätig waren, dadurch sei es nicht einfach zu sagen wie viele Tote und Verletzte es genau gebe. Später würde dieses Thema nicht noch ein Mal aufgegriffen, sondern unter dem Teppich gekehrt. Diese Kohlmine gehörte nach der Privatisierung der „Iran Zinc Devopment Company“ und der „Minen und Industrie Kompanie Nord -Ost Shahrud“ genauso wie einige andere Minen im des Landes. Aber natürlich handelt es sich nicht nur um diese Firmen, sondern auch um deren Tochtergesellschaften die ihre Aktien und Anteile an der Mine hatten.
Die „Zemestan yurt“ Bergarbeiter haben oftmals bis zu zehn Tagen gestreikt um gegen ihre Arbeitssitu- ation, ihre Arbeitsbedingungen, dem schlechtem Arbeitsschutz in der Mine und die Gehaltsverzögerung bis zu zehn Monaten, zu protestieren. Diese Katastrophe ist zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen passiert und vielleicht hat deshalb der Arbeitsminister versprochen: „Das Arbeitsamt ist bereit mit der Hilfe eines Komitees, die gesamte Verantwortung zu trage, die Versicherungskosten zu übernehmen, die rechtlichen Fragen zu klären und auch die Lohnausfälle für 270 Bergarbeiter zu übernehmen“. Es ist offensichtlich, dass damit die Arbeitgeber mehr profitieren als die Arbeitnehmer.
Im Jahr 2016 wurden 1.68 Mio. Tonnen Kohle aus dem iranischen Bergbau gewonnen und dies ist ein erheblicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Ein Großteil davon diente zum inländischen Verbrauch, unter anderem für die Herstellung von Stahl und anderen Industriegütern. Während der Bergbau in den letzten Jahren expandiert hat, hat die Regierung wenig dafür getan um die Sicherheitsstandards zu verbessern. Im Jahr 2009 wurden rund 20 Arbeiter getötet und 2013 starben elf Arbeiter bei zwei verschiedenen Fällen.
Uns ist durch den Tod der Bergarbeiter nochmals klar geworden, dass bei kapitalistischen Systemen die Arbeiter und Arbeitnehmer um ihre primären Rechte und ihre Arbeitssicherheit beraubt werden. Wir können nur mit Solidarität und Organisationen für unsere Rechte und für die Befreiung von diesem unmenschlichen System kämpfen.
Wir rufen alle Arbeiter der Welt auf, die Bergarbeiter im Iran und ihre Arbeitssicherheit unter menschlichen Arbeitsbedingungen zu verteidigen und auch die Familie von den verstorbenen Bergarbeitern finanziell zu unterstützen. Wir verlangen, dass die verantwortlichen Personen, die Verantwortung übernehme. Die Arbeiter sollen mit Anwälten vor Gericht verteidigt werden. Die Arbeiter, die zehn Monate ohne Lohn schwer arbeiten mussten, haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen.
Proletarier aller Länder, vereinigt Euch! Verbreitet Eure Proteste.
Hamburg 06.Mai.2017
Mitglieder und Anhänger Ranjbaran Partei Iran - Hamburg

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