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Indien: 2016 Rekordjahr an tödlichen Bergwerksunfällen

Nach dem schweren Unglück auf der Rajmahal Open Cast Mine in Lalmatia wurden bisher 17 Bergarbeiter tot geborgen, nach weiteren 6 Leichen wird gesucht. In der Tagebaumine war ein großer Hang abgerutscht und hatte die Bergarbeiter mitsamt schweren Baggern und Lademaschinen verschüttet. Das Unglück geht eindeutig auf die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen zurück. So hatten 3 Stunden vorher noch Bergarbeiter gewarnt, als ein schwerer Erdbrocken heruntergestürzt war.
Regierungschef Modi hat den Opfern 200.000 Rupies (2.800 Euro) im Todesfall und 25.000 (350.- Euro) bei Verletzung zugesagt. Dies ist ein Hohn angesichts der Tatsache, dass die Mehrzahl Kontraktarbeiter und Tagelöhner ohne jede Sozialversicherung sind.

Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden und eine volle Entschädigung gezahlt werden.
Mit diesem Unglück wird das Jahr 2016 zu einem traurigen Rekordjahr mit 65 Toten in den ersten 6 Monaten (letzte statistische Erhebung) und 122 Schwerverletzten in den Kohle- und Nichtkohlezechen. Eine amtliche Sicherheitsüberprüfung sämtlicher Minen in Indien (569 Kohleminen und 1.770 Nichtkohleminen) hat ergeben, dass die häufigste Ursache von Unfällen mangelnde Investitionen in Ausbau und Sicherung ist. Die eigentliche Ursache ist das Profitstreben und die Jagd nach den riesigen Rohstoffvorräten in Indien. Diese wird durch die Politik der Modi-Regierung die Privatisierung massiv voranzutreiben weiter verschärft.
Die 200 Meter tiefe Rajmahal Open Cast Mine gehört zu einem der größten Kohlefelder der staatlichen Coal India Ltd. Sie liegt im Norden von Jharkhand im Distrikt Godda an der Grenze zu Bihar. Sie wurde 1980 begonnen und lieferte ursprünglich Kohle für das Farakka-Heizkraftwerk. Für den Ausbau auf eine Jahresförderung von über 11 Millionen Tonnen im Jahr wurde ein Vertrag mit dem kanadischen Konzern MET-CHEM Canada Inc. geschlossen. Bergarbeiter in Jharkhand waren aktive Träger des Generalstreiks mit bis zu 180 Millionen Beteiligten gegen die Modi-Regierung am 2. September, wo Forderungen zur Arbeitssicherheit, Umwandlung der Zeitarbeits- in Dauerarbeitsverträge sowie einem Mindestlohn von 18.000 Rupies (250.- Euro) erhoben wurden
In dem südlich gelegenen Dhanbad, dem Zentrum der Stahl- und Kohleindustrie in Jharkhand hatte am 26. November eine Versammlung der Bergarbeiter zur Vorbereitung der 2. Internationalen Bergarbeiterkoferenz am 3.-5. Februar in Ramagundam/Godavarikhani stattgefunden. Dort wird es auch verschiedene Foren u.a. zur Frage der Arbeitssicherheit, der Einheit von Festangestellten und Leiharbeitern und gegen den Ausverkauf der Rohstoffe an internationalen Konzerne geben.