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Bergleute in Europa und in den ehemaligen sowjetischen Staaten – gemeinsam eine Macht

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit EU-Beschluss wird die Stilllegung des untertägigen Steinkohlebergbaus systematisch in ganz Europa betrieben, zugunsten einer umweltschädigenden Rohstoffförderung wie zum Beispiel Fracking. In Polen und anderen Ländern in Osteuropa werden kalte Stillegungen betrieben, indem Schachtanlagen zusammengeschlossen werden und damit die Ausbeutung der Bergleute weiter verschärft wird.

In Deutschland wurden Ende 2018 bei den letzten beiden Steinkohlezechen die Förderung eingestellt, um sie stillzulegen. Nachdem das bereits vor Jahren in Belgien, Frankreich oder Großbritannien stattfand und die Regionen zu Armenhäusern herabsanken. Die Bergleute, ihre Familien und die Bevölkerung wollen sich damit nicht abfinden, dass der Steinkohlenbergbau Geschichte sein soll und zum Industriedenkmal für den Tourismus verkommt. Aus der harten Arbeit und dem Leben von Hunderttausenden Bergarbeitern und ihren Familien wurde das heutige Europa zu einer der stärksten Wirtschaftsregionen der Welt aufgebaut. Wir akzeptieren die Zechenschließungen und Arbeitsplatzvernichtung nicht!
Im Zusammenhang mit dem Übergang von Verbrennungsmotoren auf die Elektro-Antriebe, hat die Jagd nach dem für die Elektrobatterien notwendigen Lithium, Kobalt und Kobaltchlorid eine neue Stufe angenommen. Der Welt-Rohstoffmarkt ist heute ein Brennpunkt des verschärften Ringens imperialistischer Mächte um Maximalprofite und Macht. Die allgemeinen Tendenz der imperialistischen Kriegsvorbereitung verschärft sich gerade um die sogenannte „Energiesicherheit“. Wir lassen nicht zu, dass der Kampf um Rohstoffe wieder zur Glut wird, aus der die Flammen für einen neuen Weltkrieg entfacht werden können.
Für die Arbeiter führt der Kampf um Rohstoffe und Mineralien heute schon zu einer enormen Verschärfung der Ausbeutung, Lohnverzicht, Auflösung der Sicherheitsstandards und miserablen Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig wird die Umweltzerstörung enorm verschärft, wie wir das auch in Polen, Tschechien, Slowenien, Griechenland und anderen Balkanländern erleben. Neu ist: Die EU-Imperialisten wollen auch in Europa bis in tiefste Gesteinsschichten vordringen und seltenste Metalle schürfen. Erste Probebohrungen nach Seltenen Erden-Elementen (REE) wurden in Schweden mit EU-Geldern finanziert. Heuchlerisch werden diese neuen Bergbau-Projekte als ökologisch nachhaltig gepriesen. Das sagen ausgerechnet Konzerne, die zerstörte Landschaften, Rodung von Wäldern für den Tagebau oder Verfrachtung von Giftmüll unter Tage zu verantworten haben. Die durch maßlose Verbrennung von Kohle für die drohende Klimakatastrophe verantwortlich sind. Bergbaumonopole mit ihren hörigen Regierungen und im Verein mit z.T. gekauften Gewerkschaftsführern weismachen, dass die Rettung der Umwelt leider nur auf Kosten von Arbeitsplätze gehe und beides nicht zu haben sei. Wir fordern: Arbeitsplätze und Umweltschutz auf Kosten der Profite!
Wir Bergarbeiter sind im Zusammenwirken mit der ganzen Arbeiterbewegung, der Frauen- Jugend- und Umweltbewegung unschlagbar. Die Herrschenden wissen um die Kraft der Bergarbeiterkämpfe. Diese haben sie in den 1980er Jahren in England, 1997 mit dem großen Bergarbeiterstreik in Deutschland und seit diesem Jahrtausend in den Kämpfen der spanischen, polnischen und aktuell den Kumpel in der Ukraine und Kasachstan erfahren. Deshalb wollen sie die Bergarbeiterbewegung spalten. Wir wenden uns entschieden gegen die aufkommenden hetzerischen Stimmen aus nationalistischen und rassistischen Bewegungen, die zwischen den Arbeitern und Volksmassen der verschiedenen Nationen einen Keil treiben wollen. Wir machen nun einen Schritt vorwärts und bereiten eine Europakonferenz der Bergleute von 28.11.-1.12.19 in Polen vor.
Gegenseitiger Rückhalt und Solidarität mit allen Bergarbeiterkämpfen auf der Welt ist unser Programm! Macht mit bei der Konferenz und macht sie in euren Betrieben, Gewerkschaften und Organisationen bekannt!