Slowakei: Alte Minen sind tickende Zeitbomben

Das Wasser aus einer Eisenerzmine in der Ostslowakei hat den Fluss Slana verseucht. Im Februar 2022 verfärbte sich der Fluss orange. Eine Untersuchung ergab, dass die Verschmutzung durch kontaminiertes Wasser aus dem stillgelegten Werk einer Eisenerzmine in Nižná Slaná verursacht wurde. Die zweitgrößte Eisenerzmine des Landes wurde 2008 geschlossen und das Wasser wurde aus der Mine nicht mehr abgepumpt.

Das stark verunreinigte Wasser läuft nun mittlerweile direkt in den Fluss und die zulässigen Grenzwerte für Eisen, Mangan, Nickel, Arsen und Antimon im Wasser werden stark überschritten. Zudem werden noch erhebliche Mengen an Schwefel in das Wasser eingebracht. Und nicht nur alles Leben aus dem Fluss wurde ausgelöscht, auch die Anwohner, weiter oben am Fluss im slowakischen Dorf Nizna Slana, wo sich die Mine befindet, sind verzweifelt. Die Katastrophe könnte sich ausweiten, da der Fluss Slaná durch die Slowakei und Ungarn fließt und in die Theiß mündet. Die Theiß ist einer der größten Nebenflüsse der Donau. Neue Untersuchungen haben ergeben, dass der Fluss mit Mangan, Arsen und Eisen kontaminiert ist und man befürchtet eine tickende Zeitbombe, denn laut dem Umweltminister sind weitere Umweltkatastrophen in Form von unzureichend sanierten alten Minen nicht ausgeschlossen. Das ungarische Parlament bestätigte im Mai 2022, dass das verschmutzte Wasser aus der Eisenmine Nizna Slana ohne Verdünnung oder Behandlung in den Fluss geflossen sei. Sajó bzw. Slaná ist ein etwa 230 km langer Fluss in der mittleren Slowakei und im nordöstlichen Ungarn. Mitte Februar 2022 wurde eine orangerote Verfärbung des Wassers im slowakischen Teil des Flusses festgestellt, die sich über eine Länge von 40 Kilometern erstreckte.„Der Sajó / Slaná (ein slowakisch-ungarischer Fluss) ist auf slowakischer Seite seit Wochen tot. Tot wegen der Verschmutzung durch einer Mine in der Slowakei“, twitterte Anna Júlia Donáth, eine ungarische Politikerin.