Australien: Methanwolken über Kohleminen

Holländische Wissenschaftler stellten fest, dass 2018 und 2019 schätzungsweise 230 000 Tonnen Methan pro Jahr aus der von Glencore betriebenen Kohlemine Hail-Creek austrat. Es ist eine der großen Tagebauminen, die das Bowen Basin säumen, ein riesiges Kohlebecken an der Ostküste Australiens, das sich über eine Länge von 600 Kilometern und eine Breite von 250 Kilometern erstreckt. Methan ist ein umweltschädliches Klimagas. (Beitrag komplett)

30 Prozent der heutigen Erderwärmung gehen auf das Konto des Gases. Zwar verschwindet Methan schneller wieder aus der Atmosphäre, dafür hat es aber eine deutlich größere Erwärmungskraft als Kohlendioxid. Es wird vor allem bei der Gewinnung von Brennstoffen wie Kohle oder Gas freigesetzt aber auch bei Massentierhaltung. Vor allem beim Gas entweichen an den Bohrstellen und entlang der Pipelines große Mengen, nicht nur in Australien, sondern auch in Ländern wie beispielsweise Russland oder Turkmenistan. Das Geoanalyseunternehmen Kayrros stößt bei seinen Auswertungen von Satelliten- und meteorologischen Daten ebenfalls auf große Methanlecks über Australiens Kohleminen. »Wir haben sehr große, sehr signifikante Emissionen über Kohlebecken in Australien festgestellt, insbesondere über dem Bowen Basin«, berichtete Antoine Halff, ein Kayrros-Analyst, in einem Interview. Im australischen Bowen-Becken wurde in den Jahren 2019 und 2020 durchschnittlich 1,6 Millionen Tonnen Methan pro Jahr emittiert wurden. Dies entspricht ungefähr der Menge an Treibhausgasen, die 30 Millionen Autos in einem ähnlichen Zeitraum an Treibhausgasen ausstoßen.