Brasilien: Missbildungen bei Kindern durch mit Quecksilber verseuchte Flüsse im Amazonasgebiet

Viele Mütter müssen ihre Kinder im Alter zwischen 1 und 5 Jahren begraben. Sie sterben durch Wasser, das mit Quecksilber verseucht wurde. Die Kinder werden mit Missbildungen geboren. Es gibt aber auch kaum noch sauberes Trinkwasser in der Region durch die Zerstörung ihres Lebensraumes. Dadurch wird auch die Nahrung immer knapper. Außerdem wird die indigene Bevölkerung dort ausgeraubt, massakriert und ihre Häuptlinge werden umgebracht.

Es ist nicht neu, dass der Goldabbau schwerwiegende Folgen für die indigenen Völker Brasiliens hat. Der faschistoide Präsident Jair Bolsanaro schickt schwer bewaffnete Männer in den Amazonas, um den Regenwald zu plündern. Der Abbau von Bodenschätzen im Amazonasgebiet erreicht inmitten indigener Proteste eine Rekordhöhe, begleitet von Morden und Vertreibungen. Umweltschützer werden ermordet und Kinder sterben. Sie wollen nicht mehr jeden Tag um ihre toten Kinder weinen müssen. „Wir brauchen das Leben, nicht den Tod“ 5.000 Frauen aus 172 ethnischen Gruppen marschierten mit Federkopfschmuck und Körperbemalung in Brasilia, um gegen die Politik von Präsident Jair Bolsanaro und eine Initiative zu protestieren, die ihnen das Land ihrer Vorfahren wegnehmen. Am Ende des Marsches zünden sie eine Bolsonaro-Puppe an. Aktuelle Satellitendaten bestätigen das Eindringen in geschütztes Land, während indigene Völker für ihre Rechte kämpfen. Brasilien ist gemessen an seinen Ressourcen eines der reichsten Länder der Welt: Gold, Uran, Diamanten, Gas, Öl, Nickel und vieles mehr. Im Jahr 2020 wurden in Brasilien insgesamt 80 Tonnen Gold produziert. Damit gehört Brasilien zu den weltweit wichtigsten Förderländern von Gold. Seit der Finanzkrise 2008 wurde Gold zu einer beliebten Anlageform, doch für Gold wird der Regenwald gerodet und mit Quecksilber wird Gold aus dem Boden gewaschen. Am 9. August reichte die Vereinigung der indigenen Völker Brasiliens (APIB), die indigene Gruppen im ganzen Land vertritt, eine Klage beim Gericht ein, in der sie die Regierung Bolsonaro beschuldigt, die Menschenrechte zu verletzen und den Weg für einen Völkermord zu ebnen, indem sie die Rechte der Indigenen untergräbt, den Umweltschutz einschränkt und durch Forderungen nach Bergbau und Landerschließung zu Übergriffen und Gewalt aufruft. Die APIB machte auch deutlich, dass nicht nur die Rechte der Indigenen auf dem Spiel stehen, und stellte eine direkte Verbindung zwischen dem Schutz ihrer Gebiete und dem des Globus her. Die Internationale Bergarbeiterkoordinierung respektiert die Rechte der indigenen Bevölkerung und verurteilt die zügellose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen durch die Profitgier. Sie sagt der ruinösen schrankenlosen Ausbeutung und unersättlichen Jagd nach Rohstoffreserven durch die kapitalistische Produktionsweise und der Vergeudung und Verschwendung von Rohstoffen den Kampf an. Das schließt auch den Schutz von Ureinwohner und Naturlandschaften ein. Im Kampfprogramm der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung steht: „ Der Kampf der Bergarbeiter um angemessene Lebensbedingungen muss Hand in Hand gehen mit dem Kampf um den Schutz der Lebensgrundlagen. Wir leisten Widerstand gegen jedes Ausspielen der Arbeitsplätze gegen den Schutz der natürlichen Umwelt und die Spaltung, die damit einher geht. Wir brauchen beides zum Leben.“