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2.000 Bergleute auf der schwarzen Pumpe im Warnstreik

Die 2.000 Lausitz Kumpel sind am Dienstagnachmittag in zweistündigen Streik getreten. Wie von der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie angekündigt, ist die Tarifauseinandersetzung bei der Lausitz Energie AG in die Streik-Phase getreten. An allen Leag-Standorten seien Kundgebungen veranstaltet worden. Bild von rbb/Wussmann

Bild von rbb/Mastow Eigentlich sollte 24Std-Streik folgen: rbb berichtet dazu: Die wirtschaftliche Situation ist angespannt, sagt die Leag und lehnt mehr Lohn ab. Die Gewerkschaft IG BCE bleibt bei ihrer Forderung und hatte nach einer Demonstration in der vergangenen Woche nun zum Warnstreik aufgerufen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Energiekonzerns Leag haben am Dienstag in den Mittagsstunden gestreikt. Aufgerufen dazu hatte die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) in den stockenden Tarifverhandlungen. Die Tarifkommission hatte am Freitag ein erneuertes Angebot des Arbeitgebers abgelehnt.             

Tarifkonflikt in der Lausitz Gewerkschaft kündigt Warnstreik bei Energiekonzern Leag an  Der Streik betraf in Brandenburg zum Beispiel die Hauptverwaltung in Cottbus, den Tagebau und das Kraftwerk Jänschwalde und den Tagebau Welzow Süd (beides Spree-Neiße). Nach Angaben der IG BCE ist der Tagebau in Welzow für zwei Stunden stillgelegt worden. "Das ist tatsächlich die letzte Warnung, die wir heute aussprechen", sagte Thoralf Smith von der Verhandlungskommission dem rbb am Dienstag. "Es geht dem Unternehmen besser, und davon wollen diejenigen, die daran Anteil haben, auch partizipieren." Sieben Prozent mehr Lohn gefordert Die Beschäftigten sind am Montagmorgen mit Flugzetteln über den Warnstreik informiert worden, teilte die IG BCE mit. Ab 13 Uhr waren laut Gewerkschaft alle 7.200 Mitarbeiter an allen Leag-Standorten in der Lausitz für zwei Stunden zum Warnstreik aufgerufen. Am Kraftwerk Schwarze Pumpe (Spree-Neiße) starteten rund 100 Beschäftigte einen Marsch zum Industriepark - mit Rasseln, Transparenten und "einer Menge Wut im Bauch", sagten sie. "Wir sind ein paar Jahre mit Nullrunden ausgekommen", so ein Teilnehmer, "die allgemeine Preissteigerung erreicht natürlich auch irgendwann uns." Man wolle ein Stück vom Gewinn des Unternehmens abhaben. An einer Kundgebung nach dem Marsch nahmen über 500 Personen teil. Längerer Streik droht Die IG BCE fordert sieben Prozent mehr Lohn sowie zwei bezahlte Freistellungstage für Gewerkschaftsmitglieder. Die Leag plant wegen der angespannten wirtschaftlichen Situation auf dem Rohstoff- und Strommarkt eine weitere Nullrunde beim Gehalt und bietet einmalig 600 Euro brutto plus eine Ergebnisbeteiligung an. Wegen der stockenden Tarifverhandlungen fanden bereits Ende April Demonstrationen an allen Leag-Standorten in der Lausitz statt.        

Tarifverhandlungen in der Lausitz Leag-Mitarbeiter demonstrieren an mehreren Standorten für mehr Geld  Mit einer Einmalzahlung sei es nicht getan, so Reni Richter von der IG BCE am Dienstag. Die Inflation müsse für alle Beschäftigten des Energiekonzerns ausgeglichen werden. Sollte der Energiekonzern Leag in den Tarifverhandlungen nicht ein neues Angebot vorlegen, drohe als nächste Stufe ein 24-Stunden-Streik, kündigte die Gewerkschaft an.