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Pressemitteilung: Märzgedenken zieht Lehren aus der Geschichte

Das diesjährige Märzgedenken auf dem Friedhof in Duisburg Alt-Walsum fand unter dem Eindruck des Üeberfalls der russischen Truppen auf die Ukraine statt. Zu Beginn wurde vor dem Mahnmal der „Märzgefallenen 1920“ der ermordeten Opfer aller imperialistischer Kriege gedacht. Eingeladen hatten Kumpel für AUF, die Walsumer Initiative Erinnern gegen Rechts und die MLPD Duisburg. Mit den Fragen „Warum gibt es Kriege? Was sind die Ursachen? Kann man etwas dagegen tun?“ leitete der Redner das Gedenken ein.

Er spannte einen weiten Bogen in die Geschichte der Menschheit, „Kriege haben klassenmäßige Wurzeln in der Ausbeutung des Menschen durch Menschen.“ Mit der Herausbildung des Kapitalismus nahmen sie eine neue Dimension an. Friedrich Engels sagte bereits 1887 aufgrund der Analyse der damaligen Entwicklung des Kapitalismus den I. Weltkrieg in seinem ganzen gewalttätigen und barbarischen Ausmaß voraus. Lenin wies dann nach, dass die konkrete Ursache für den I. Weltkrieg der Kampf einer Handvoll imperialistischer Länder um die Neuaufteilung der Welt war. Krieg ist die Fortsetzung ihrer Politik. In der Schule wird gelehrt, angeblich sei das Zeitalter des Imperialismus längst vorbei. Dabei hatten wir in den letzten Jahrzehnten so viele regionale Kriege auf der ganzen Welt wie nie zuvor. Im Konkurrenzkampf um Absatzmärkte, Rohstoffgebiete, politische und militärische Einflusssphären und geostrategische Vorteile ringen inzwischen ca. 40 imperialistische Länder. Eine Ausdehnung des einen ist nur auf Kosten der Zurückdrängung anderer möglich. Durch den jahrzehntewährenden Aufmarsch der Nato unter Führung der USA in Osteuropa und dem Überfall der russischen Truppen auf die Ukraine steigt die akute Gefahr eines III. Weltkriegs. Kriege sind im Imperialismus gesetzmäßig. Aber sie können verhindert werden. Der I. Weltkrieg wurde durch die Oktoberrevolution und revolutionäre Erhebungen der Arbeiter in vielen kriegsführenden Ländern beendet. In Deutschland verhinderten die Arbeiter 1920 mit einem Generalstreik und dem bewaffneten Ruhrkampf die Machtergreifung einer faschistischen Militärdiktatur. Dies gelang ihnen, weil sie sich über parteipolitische und weltanschauliche Unterschiede hinweg einig waren. 1933 konnten die Faschisten die Macht ergreifen, weil sie die volle Rückendeckung des deutschen Monopolkapitals bekamen und die Arbeiterbewegung gespalten war. Die Lehren aus der Geschichte sind hochaktuell: „Eine wirkliche Friedenskraft kann nur aus dem Volk unter Führung des internationalen Industrieproletariats entstehen!“ Die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz im kommenden Jahr, an deren Vorbereitung auch ukrainische und russische Kumpel beteiligt sind, wird ein wichtiger Baustein für eine neue Friedensbewegung. Zum „Soldatenlied“ von Erich Mühsam legten wir ein Blumengesteck am Mahnmal der Märzgefallenen nieder. Anschließend gingen wir zu den Grabplatten der sowjetischen Zwangsarbeiter – darunter viele aus Russland, Belarus und der Ukraine. Besonders erwähnt wurde das Schicksal des Ukrainers Ivan Bugulez, dem stellvertretend für alle Zwansgsarbeiter ein Straßennahme gewidmet ist. Die Teilnehmer des Märzgedenkens stellten auf die Grabinschriften kleine Blumentöpfchen, um jeden einzeln zu würdigen. Das Lied „Es ist an der Zeit“ von Hannes Wader wurde vorgetragen mit dem Aufruf: „ ... hör meinen Schwur: Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein: Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein Dann kann es gescheh'n, daß bald niemand mehr lebt Niemand, der die Milliarden von Toten begräbt Doch finden sich mehr und mehr Menschen bereit Diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit“ Traditionell beschlossen wir unser Gedenken mit dem antifaschistischen Lied „Die Moorsoldaten“.