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Mexiko: Demonstration gegen Bergbau in Chiapas

Am 2. Oktober nahmen ca. 5.000 Menschen im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas an einem großen Protestmarsch gegen Bergbau und Landraub durch die Gemeinde Chicomuselo teil. Sie protestierten dagegen, dass der Staat, gemeinsam mit Bergbauunternehmen, mit „Repression, Einschüchterungen, Drohungen, Haftstrafen bis hin zu Morden“ gegen Landverteidiger/innen und ihre Netzwerke in den Gemeinden von Chiapas vorgehe.

Die Demonstrant/innen kritisierten, dass sowohl internationale, nationale als auch private Bergbauunternehmen entschlossen seien, gemeinsam mit den Behörden ihre Aktivitäten in der Region zu intensivieren und zu erweitern. Dies führe zu einem Raubbau an der Natur, Vertreibung der Bevölkerung, Landraub und zur Zerstörung jeder Form von Organisierung von denjenigen, die versuchten sich friedlich und legal zu verteidigen. Durch Provokationen werde versucht, dass sich die Gemeinden spalten und gegeneinander stellen. Dabei „machen sie sich die Armut der Bewohner/innen zu Nutze, indem sie ihnen wirtschaftliche Hilfe anbieten, damit die die Bergbauprojekte akzeptieren“, heißt es in dem Aufruf. Weiter heißt es: „Wir, die sich entschlossen haben, das Leben und die Mutter Erde zu verteidigen, leben in ständiger Gefahr vor den Drohungen der Unternehmer/innen, der organisierten Verbrechens und der staatlichen Institutionen. Sie kennen nur die Straflosigkeit, die Ungerechtigkeit, die Ungleichheit, die Ausbeutung und die Verachtung gegenüber uns Indigenen und Gemeindemitgliedern.“

Die Demonstrant/innen erklärten sich solidarisch mit den Bewohner/innen der Dörfer, in der Gemeinde Chicomuselo, wo die Wiederaufnahme der Bergbauaktivitäten zu Spaltungen in den Gemeinden und einer Zunahme der Feindseligkeiten gegen die Anwohner/innen geführt hat. Allein in Chicomuselo wurden zwölf Bergbaukonzessionen vergeben, die bis zum Jahr 2059 gültig sind. Angesichts der Bedrohungen und der durch den Bergbau in Chiapas hervorgerufenen Gewalt forderten die Gemeindemitglieder eine Widerrufung der Minenkonzessionen und weiterer „Todesprojekte“, ein Ende der Militarisierung in Chicomuselo und den Respekt vor der Selbstbestimmung der Völker in Chiapas.