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Peru: Glencore vergiftet die Bevölkerung mit Schwermetallen

Glencore betreibt in Espinar in der peruanischen Region Cusco die Kupfermine Antapaccay im Tagebau. Auf 4000 Meter Höhe wurde ein Krater von vielen tausend Hektar in der peruanischen Hochebene aufgerissen. Mit Sprengungen, besonders in der Nacht, werden - verbunden mit einem Riesenlärm - Millionen von Staubpartikeln ausgestoßen und übers Land verteilt.

Auf die Mine entfallen 7,5 Prozent der gesamten Landesförderung. Peru ist der zweitgrößte Produzent der Welt. In unmittelbarer Umgebung der Mine leben 8000 Menschen, hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht. Von den 3000 Beschäftigten der Mine sind viele Zeitarbeiter. Nach fast 40 Jahren Abbau sind die Versprechungen von einer ökonomischen und sozialen Entwicklung, die der Bevölkerung zugute kommen sollten, an der Realität zerplatzt. Die Armutsquote liegt in der Provinz bei über 60%. Es fehlt an allem: Infrastruktur, Zugang zu medizinischer Versorgung, sozialen Einrichtungen und zu sauberem Trinkwasser, das in großen Mengen für den Kupferabbau verwendet wird.

Das Wasser ist verseucht, das Blut der Bevölkerung stark mit Schwermetallen vergiftet. Es gibt eine lange Tradition sozialer Kämpfe. Die brutalen Methoden des Konzerns stehen im Kreuzfeuer. Bei einer Untersuchung wurde festgestellt, dass 78% der getesteten Personen von der Vergiftung durch Schwermetalle betroffen ist. Die Bevölkerung klagt den Konzern als Verursacher an, besonders die Lagerung hochgiftiger Abfälle, einige hundert Meter entfernt vom Minengelände.

Auf Grund des Widerstandes machten Konzerne und Behörden Versprechungen, aber die Hoffnung auf medizinische Versorgung und sauberes Trinkwasser wurden enttäuscht. Glencoure ist bekannt für seine verbrecherischen Methoden. So werden Umweltkämpfer, Aktivistinnen und Aktivisten eingeschüchtert und mittels Justiz verfolgt. Glencore trifft Absprachen mit der Polizei und setzt gegen Widerstände eigene „Ordnungskräfte“ ein.

Durch Enteignung der Anwohner soll die Mine erweitert werden. Glencoure hofft darauf, dass der Widerstand erlahmt. Darin sollen sie sich getäuscht haben.