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Demokratischen Republik Kongo: Sklaven im Bergbau

Die größten Kobaltminen weltweit hat die Demokratische Republik Kongo. Hier sind Kinderarbeit, schlechte Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung und Verstöße gegen Menschenrechte an der Tagesordnung. In der Demokratischen Republik Kongo, liegen über 90 Prozent der weltweit zugänglichen Kobalt-Vorkommen. Genauer gesagt im Südosten des Landes, in der Provinz Katanga mit ihrer Hauptstadt Lubumbashi.

Sie ist nach der Hauptstadt Kinshasa die zweitgrößte und infrastrukturelll am meisten entwickelte Stadt, hier wird seit Jahrhunderten Bergbau betrieben. In den Erdschichten dieser Region liegen vor allem gigantische Kupfervorkommen sowie Uran, dazwischen liegt auch Kobalt. Meist wird von den Bergbaufirmen alles gleichzeitig gefördert. Es gibt aus Kolonialzeiten noch eine, einst staatliche Bergbaufirma, Gecamines. Die meisten großen Minengesellschaften sind heute allerdings ausländische Unternehmen, wie ERG aus Kasachstan, Glencore u.a.Marina Demidova, Sprecherin des Kobalt-Institutes, einem Verband der Minenunternehmen: „Wir sehen im industriellen Bergbau einen wesentlichen Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, vor allem in der Bergbauregion. Die Minenunternehmen sind die größten Steuerzahler und tragen damit einen signifikanten Beitrag zum Staatshaushalt der kongolesischen Regierung bei. Die Einnahmen aus dem industriellen Bergbau und deren Steuern, die an den Staat abgeführt werden, kommen in Form von Investitionen in die regionale Infrastrukturentwicklung, den Menschen zugute.“ Das größte im Kongo tätige Unternehmen ist Glencore – ein Aktienkonzern mit Sitz in der Schweiz, der bei der Veröffentlichung der Panama-Papers wegen Schmiergeldzahlungen an Kongos Expräsidenten Joseph Kabila in Verruf geraten war. Der Konzern gehört zu den größten Firmen weltweit und zählt auch zu den größten Verursachern von Treibhausgasen. Im Kongo haben sie zwei Minen, es sind die größten Tagebaugruben Afrikas, darin arbeiten über 15.000 Menschen. Fragt man die Menschen, die dort leben, erzählen sie eine andere Geschichte von Kinderarbeit, extremer Armut, Aushebelung der Arbeiterrechte, schlechte Arbeitsbedingungen und fehlende Sicherheitseinrichtungen und -standards, niedrigen Löhnen. Genauso wie sexuellen Übergriffen auf Frauen, Vergewaltigungen usw. Frauen, waschen Mineralien ohne jegliche Schutzkleidung, mit der sie sich vor Schwermetallen, die sich im Wasser anreichern, schützen können. Normalerweise bekommen sie davon Ausschläge. Nicht umsonst sind die Rohstoffe aus dem Kongo als Blutmineralien verschrien. Die Minenarbeiter erhalten oft kein anständiges Mittagessen, meistens müssen sie sich selbst versorgen bzw von ihren Familien versorgen lassen. Gleichzeitig verursachen die Minen in ihrem Umfeld große Umweltschäden. Der kongolesische Menschenrechtsanwalt Jean Pierre Okenda berichtet: „Die Tatsache, dass der Sektor von chinesischen Firmen dominiert wird, verursacht viele Probleme. Die Gehälter der Minenarbeiter sind absolut nicht angemessen. Die meisten chinesischen Unternehmen lassen kein gewerkschaftliches Engagement zu, um bessere Arbeitsbedingungen einzufordern, denn diese sind sehr, sehr schlecht. Und die Firmen zerstören die Umwelt durch verschiedene Säuren, die sie anwenden. Damit schaden sie nicht nur den einzelnen Arbeitern, sondern ganzen umliegenden Gemeinden. Auch das ist menschenrechtlich relevant, weil diese Säuren die Gewässer und Böden im Umfeld kontaminieren.“ In verlassenen Stollen von Minenfirmen buddeln Arbeitslose vor allem nach Kobalt. Ohne jegliche Sicherheitsmaßnahmen, Schutz usw. Dieses Kobalt zu verkaufen, ist quasi illegal. Es kommt durch Schmuggel über korrupte Netzwerke aber dennoch auf den Weltmarkt. Anwalt Okenda hat erst im vergangenen November entsprechende Abbau-Gebiete besucht. „Ich habe mehr als 50 Minenarbeiter befragt, um herauszufinden, was sie verdienen. Aber die haben einfach nichts: kein Bankkonto, kein Handy. Sie arbeiten jeden Tag, um zu überleben. Sie haben keine Krankenversicherung. Wenn sie krank werden, können sie ihre Kinder nicht mehr zur Schule schicken oder etwas zu Essen kaufen. Das erklärt auch, warum so viele Frauen unter diesen extrem schwierigen Bedingungen arbeiten und teilweise sogar Kinder. Also für mich ist dies tatsächlich modernes Sklaventum.“